WhatsApp, Instagram und Snapchat – was geht uns Eltern das an?

Dieser Frage gingen knapp 50 Teilnehmer aus Familien der Jahrgänge 5 – 7 und des Kollegiums des Gymnasiums Himmelsthür nach und folgten damit einer Einladung zu einem digitalen Themenelternabend, der durch die großzügige Unterstützung unseres Fördervereins ermöglicht wurde. Das Konzept einer Elternveranstaltung als Livestream, das im Zuge der coronabedingten Kontaktbeschränkungen entwickelt worden war, stieß bei der offenen und experimentierfreudigen Elternschaft des GymHim auf großes Interesse, so dass sich im Anschluss an den Vortrag eine lebhafte Diskussion entwickelte und die Veranstaltung nach 90 min. mit äußerst positivem Feedback beendet wurde.

Bildschirmfoto 2021 07 01Es war in der Zeit des Homeschooling sehr beeindruckend, wie gerade auch unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler mit dem Computer umgehen konnten – und von ihren Eltern dabei sehr gut begleitet wurden. Doch abgesehen von dieser pandemiebedingten Ausnahmesituation, in die wir alle geworfen wurden, fehlen sowohl Eltern als auch der Schule generationsbedingt die Vorbilder in der digitalen Medienerziehung. Ganz abgesehen von der Würdigung der technischen Kompetenzen brauchen Kinder persönliche Anerkennung, die sie allerdings heute auch in Form von „likes“ in den sozialen Netzwerken bekommen können. Gerade während der Zeit der Kontaktbeschränkungen entwickelte sich das Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung, nach der Pflege von sozialen Beziehungen zur Identitätsentwicklung. Mit gesunder Neugier und Unbekümmertheit probierte man Neues im Internet aus – ohne sich vielleicht der Gefahren bewusst zu sein, die im Netz genauso wie im realen Leben lauern können. Hier ist es von Elternseite aus wichtig, im „Team Vertrauen“ die Bedeutung des Computers mit allen Vor- und Nachteilen zu akzeptieren und miteinander weiter im Gespräch darüber zu bleiben.

Eltern verstehen nicht immer, wie es schon vor dem Frühstück zu über 600 Nachrichten bei WhatsApp kommt oder warum viele Nutzer ohne Rücksicht auf die eigene Privatsphäre andere an ihrem Leben bei TikTok, Snapchat oder auf Instagram teilhaben lassen. Um problematisches Verhalten zu erkennen und authentisch zu beurteilen, müssen Phänomene wie Cybermobbing mit ihren Ursachen und Wirkungen realistisch eingeschätzt werden können. Hier wollte das Präventionsteam am GymHim ansetzen, um das Präventionskonzept zu erweitern und gerade auch in Zeiten des Homeschooling die Eltern „mit ins Boot zu holen“.

Auf sehr nachvollziehbare, bisweilen nachdenkliche, aber auch auf überaus unterhaltsame Weise stellte der überregional bekannte Medienexperte und Sozialpädagoge Moritz Becker die Mediennutzung von Kindern dar und gab Hilfestellung und Argumente für Zuhause. Ein großes „LIKE“!

R. Schinzel