75 Jahre Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz

Szenische Lesung der Eichmannprotokolle „Arzt hätt´ ich nicht werden dürfen“

Am 27. Januar 1945, also heute vor 75 Jahren, befreite die Rote Armee das deutsche Vernichtungslager Auschwitz. Der Name „Auschwitz“ ist zu einem Symbol für den Holocaust geworden, der systematischen Ermordung von ungefähr 6,3 Millionen europäischen Juden. Aber auch Millionen anderer Menschen, unter ihnen sowjetische Kriegsgefangene sowie Sinti und Roma, fielen den nationalsozialistischen Massenverbrechen zum Opfer.

Die Erinnerung an dieses Menschheitsverbrechen wach zu halten, ist unsere historische Verantwortung als Deutsche, was auch unser Bundespräsident Frank Walter Steinmeier bei seiner Rede in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad-Vashem noch einmal betonte.

In diesem Jahr – anders als in den Vorjahren – richtete das Gymnasium Himmelsthür seinen Blick weg von Opfern hin zu den Tätern.

Der 1906 in Solingen geborene Adolf Eichmann war 35 Jahre alt, als er im Jahre 1941 im Range eines SS Obersturmbannführers für die gesamte Organisation der Deportation der Juden aus Deutschland und den besetzten europäischen Ländern zuständig wurde. Und er gilt in der Rückbetrachtung als der Inbegriff des Schreibtischtäters. Er ist 1960 nach Israel entführt und dort zwei Jahre später hingerichtet worden.

Die Szenische Lesung, vorgetragen von Harald Schandry und Bernd Surholt, zeigte Auszüge aus den Verhörprotokollen: Rechtfertigungen eines Mannes, der jegliche Verantwortung von sich wies – Prototyp einer Untertanenmentalität, die mit dem Dritten Reich keineswegs ausgestorben ist.

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© Text: Th. Klähn, Fotos: Ch. Kumher