Die Lateinfahrt 2025 nach Köln
Vom 20. bis 22. November 2025 reiste das Gymnasium Himmelsthür mit 30 Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 9-12 mit der Bahn über Frankfurt in die Weltstadt Köln. Übernachtet wurde in der Deutzer Jugendherberge auf der rechten Seite des Rheins. Das frisch modernisierte Haus liegt verkehrsgünstig direkt neben dem Deutzer Bahnhof und Kölsch-günstig neben einem echten Kölner Original, dem Lommerzheim – was besonders Herrn Schilf positiv überraschte.
Nach der Anreise am Donnerstagmittag ging es zu Fuß (oder auf dem E-Scooter ;-)) über den Rhein, am Dom vorbei, zu den WDR-Arkaden, wo wir einen eigenen Radio- und Fernsehbeitrag konzipierten und in 3,5 Stunden produzierten. Das hat allen sehr viel Spaß gemacht. Unterstützt von jeweils fünf Redakteur*innen (das gesprochene Gendersternchen war den Mitarbeitenden hier sehr wichtig…) haben wir unsere eigene Sendung aufgenommen.
Nach dem Abendessen in Deutschlands größter Jugendherberge und dem Bezug der Zimmer ging es um 20 Uhr wieder über den Rhein, diesmal zu Dieter und Jünther, die uns als Nachtwächter spaßig unterhaltsam bzw. historisch dozierend durch die Kölner Altstadt führten. Diese Gruppenzuteilung von lustiger bzw. ernsthafter Leitung zog sich durch den gesamten Aufenthalt in Köln bei all unseren Stationen. Und dies entsprach stets dem Charakter der zugeordneten Lehrkräfte – wir verraten an dieser Stelle nicht, ob Flöters oder Schilfs Gruppen unterhaltsamer waren.
Am Freitag ging es wieder zu Fuß bei strahlendem Sonnenschein über den Rhein in den Kölner Dom; danach gab es Freizeit zum Bummeln, ehe der Schwerpunkt auf das Römische Köln gelegt wurde. Mit einem Besuch der ausgelagerten Ausstellung des Römisch-Germanischen-Museums und einer Führung im unterirdischen Ubiermonument – einem alten Hafenturm, dessen 11m hohe Grundmauern erhalten sind und der als eines der ältesten Steinbauwerke nördlich der Alpen eine gewisse Relevanz besitzt – widmeten wir uns dem lateinischen Teil der Fahrt.
Abends suchte die Hälfte unserer Gruppe bei klirrender Kälte eine Möglichkeit der Einkehr, aber es gab keinen Platz mehr in den üblichen Restaurantherbergen der Altstadt, sodass wir schließlich in eine sogenannte Vertretung einkehrten, die Anlass für politische und geschichtliche Gespräche bot, wo es aber dauerhaft nach Sanitärbereich roch, man von einer renitenten Klofrau aufgefordert wurde, für die Nutzung zu zahlen, womit unsere Gruppe unterschiedlich umging, manch einer nach fünf Minuten nicht mehr wusste, was er überhaupt bestellt hatte, und eine Person von einem Fluch aufgesucht wurde und den Glauben an sich selbst verlor.
Am Sonnabend, unserem letzten Tag, erhielten wir eine Führung mit vielen Informationen zu lateinischen Inschriften im RGM und erfuhren etwas über Grabsteine, Votivschriften und andere schriftliche Zeugnisse der Zeit.
Danach ging es zum EL-DE-Haus, der Gestapo-Zentrale in Köln, in dessen historischem Keller sich noch die originalen Häftlings-Zellen befinden, in denen die Insassen ihre persönlichen Botschaften aus den Jahren 1943 bis 1945 handschriftlich hinterlassen haben. An den Wänden stehen Sprüche, Flüche, mal kurz, mal lang, in verschiedensten Sprachen. Nicht alle kann man einer Person zuordnen. Die meisten Schicksale dieser Menschen blieben bis heute unbekannt, da die Gestapo alle Beweise vor der Ankunft der Amerikaner vernichtete. Diese Führung und das Haus an sich waren sehr bewegend.
Abends sollte es dann mit der Bahn zurückgehen.
Kurz vor der Abfahrt aus Deutz fuhr bei unserem Rückweg zur Jugendherberge gerade der Bus der Frankfurter Eintracht vom Hyatt-Hotel ab und man konnte unseren WM-Helden von 2014, Mario Götze, kurz fotografieren. Autogramme oder persönliche Bilder waren aber leider nicht möglich.
Am Bahnhof Köln Deutz wurde es kurz hektisch, weil die Deutsche Bahn vier Minuten vor Abfahrt unseres Zuges eine spontane Gleisänderung verkündete; in Frankfurt sollte sich dasselbe wiederholen. Alle blieben dabei entspannt, nur einer nicht. Ansonsten transportierte uns die Bahn wieder sicher und pünktlich zurück nach Hildesheim, meist in Waggon 6/7. Bei einigen wandelte sich Müdigkeit in Hyperaktivität um. Der Angestellte im Bordrestaurant spendierte uns dabei zwei Tüten voll mit Süßigkeiten, sodass wir gut versorgt wieder zuhause ankamen. Wie unsere Mädels das geschafft haben, bleibt ein Rätsel.
Alles in allem war dies eine informative Reise mit vielen Eindrücken und Erfahrungen, persönlichen Gesprächen, guter Laune, bester Stimmung und traumhaftem Wetter im November 2025.
#fortisfortiorfohlen
N. Flöter



