Umwelttag in den Naturschutzgebieten Gallberg und Am roten Steine – Frostig, jedoch erfolgreich!

Zum ersten Mal nach 23 Jahren konnte der Umwelttag im letzten Schuljahr aufgrund des ständigen Regens nicht stattfinden. Auch in diesem Jahr fiel der zunächst geplante Termin am 9. Januar dem Regen zum Opfer. Umso mehr freuten wir uns, dass Petrus nun ein Einsehen mit uns hatte. Wenige Tage vor dem Ersatztermin am 23. Januar hörte der Regen auf und es begann eine Frostperiode, sodass die Steilhänge gut begehbar waren. So konnten sich im Morgengrauen bei – 5°C die Schülerinnen und Schüler aus sieben Klassen der Jahrgänge 7 und 8 mit ihren Lehrerinnen und Lehrern auf den drei Kilometer langen Weg zur Einsatzstelle am Gallberg machen. Dort wurden sie von Herrn Madsack (Untere Naturschutzbehörde), Landwirt Köhler und Helfern vom Ornithologischen Verein zu Hildesheim erwartet. Hauptaufgabe war es in diesem Jahr, die bereits abgesägten Gebüsche zu den Feuerstellen zu transportieren, wobei sich die Entfachung eines ausreichend heißen Feuers in diesem Jahr als problematisch erwies und erst nach längerer Zeit gelang. Wer bis dahin kräftig angepackt hatte, dem war trotz der niedrigen Temperaturen nicht kalt geworden; die anderen konnten sich jetzt am Feuer wärmen.

Durch ihren Einsatz helfen die Schüler des Gymnasium Himmelsthür den Reichtum des Gallberges an Tier- und Pflanzenarten zu erhalten; darunter sind zahlreiche gefährdete Arten, die in der „Roten Liste“ Niedersachsen und Bremen verzeichnet sind. Dieses hatten jahrhundertelang Viehherden übernommen, die durch eine extensive Bewirtschaftung des Halbtrockenrasens den Wuchs von Büschen und Bäumen verhinderten. Somit bietet der Gallberg bis heute ein Anschauungsobjekt historischer Wirtschaftsweisen und einen Eindruck von der Landschaft des Mittelalters. Weitere Informationen bietet die Broschüre Naturerlebnispfad „Gallberg“ (als Download unter www.Hildesheim.de/naturerlebnisgebiete verfügbar oder direkt unter https://www.hildesheim.de/pics/medien/1_1256025473/Broschuere_Gallberg1.pdf herunterladbar)

Die Schülerinnen und Schüler aus zwei weiteren Klassen des Jahrgangs 7 trafen sich zu Unterrichtbeginn nicht in der Schule, sondern an der Bushaltestelle Am Südfriedhof. Zusätzlich zu den selbst mitgebrachten Astscheren wurden weitere Astscheren, drei Mistgabeln und eine Schaufel ausgegeben, die Frau Imbrock von der Unteren Naturschutzbehörde und Herr Will aus Beständen des Gymnasiums mitgebracht hatten. So bewaffnet, machten sich alle auf den Weg zum Naturschutzgebiet Am roten Steine, um an dem steilen Talhang, der direkt an der Innerste liegt, die überhandnehmenden Dornsträucher zu beseitigen, sodass er weiter von den Pferden beweidet werden kann. Hierdurch werden kurzrasige, magere Standorte erhalten, auf denen viele landesweit gefährdete Pflanzen blühen und sich seltene Insekten tummeln. Weitere Informationen bietet die Broschüre Naturerlebnisweg „Alles im Fluss“ (als Download unter www.Hildesheim.de/naturerlebnisgebiete verfügbar oder direkt unter https://www.hildesheim.de/pics/medien/1_1256025017/Broschuere_Alles_im_Fluss.pdf herunterladbar). Angesichts der Tatsache, dass seit Beginn unserer Umwelttage vor 23 Jahren ein dramatischer Rückgang der Fluginsekten stattfand, ist unsere Arbeit zum Erhalt dieses artenreichen Biotops aktueller denn je. So wurden laut NABU 1995 in Untersuchungsfallen noch Tiere mit einem Gesamtgewicht von 1,6 Kilogramm gefangen, während es heutzutage nur noch 0,3 Kilogramm sind (HAZ vom 24.8.18).

Ein besonderer Dank gilt denjenigen Schülerinnen und Schülern, die trotz der niedrigen Temperaturen mit großem Engagement bei der Arbeit waren.

Ein weiterer Dank geht an die begleitenden Lehrkräfte Bodmann, Flöter, Gehrz, Grünling, Hübner, Hüsemann, Schütte und Voigt.

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© Text und Fotos: U. Will